31 Januar 2006

Elektronische Post

Aus einer Hausmitteilung:

"Eingehende elektronische Post ist unverzüglich zu lesen. Um dies zu gewährleisten, ist der Arbeitsplatzrechner arbeitstäglich in Betrieb zu nehmen."

"Eingehende Nachrichten sind auf Unversertheit und Ursprung zu überprüfen. Bedenken sind zunächst durch geeignete Maßnahmen (Anruf beim Absender etc.) auszuräumen."

"Bei ausgehender Post ist in der E-Mail-Maske als Betreff ausschießlich der im zu versendenden Schriftgut angegebene Betreff zu verwenden."

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26 Januar 2006

Opfer

Der kalte Osten hat ein weiteres Opfer gefordert:
Die Kette meines Bahnhofsfahrrades hat es zerlegt!
Welch Unglück. Jetzt muss ich die nächsten Tage in der Geisterstadt mit der Straßenbahn fahren. Das wird hart...

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23 Januar 2006

Der Cassettenplayermann

Ich sehe ihn fast täglich im Zug. Da sitzt er und lauscht dem Klang seiner Musik. Interessant ist, wo die Musik herkommt. Keinen MP3 Player hält er liebevoll in seinen Händen, sondern einen richtigen Walkmann. Bestimmt auch noch von Sony. So ein Teil, wo wir als Schüler immmer stolz drauf waren. Es gleicht schon einem Ritual, wenn er seine Cassetten in den Walkmann einlegt. Bestimmt sind es die guten CrO2-Bänder. Nach 45 Minuten erklingt dann das typische Klack, das einem zum Umdrehen der Cassette auffordert. Dieses Geräusch erreicht trotz iPod mein Ohr und ich weiß: Der Cassettenplayermann ist wieder da. Und eine dreiviertel Stunde ist rum...

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21 Januar 2006

Kollegen

Wie man sieht, haben es auch die Kollegen in der westdeutschen Steuerverwaltung nicht einfach im Umgang mit den Stpfl. Steuerpflichtigen.

Finanzamt

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20 Januar 2006

Shopping

Immer wieder ein Erlebnis auf dem Weg zum Zug ist ein Bummel durch die Shopping Mall im Bahnhof der Geisterstadt. Da fällt die Auswahl schwer, was man seinen Lieben im Westen mitbringen könnte...

Einkaufsvergnügen

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Nachtrag: Jetzt weiß ich woher die Mützen kommen! Aus dem Westen, genauer gesagt von Margrit und ihren Verbündeten...



18 Januar 2006

Fortschritt

Neulich kam eine Durchsage im Zug:

"Sehr verehrte Fahrgäste, da unser Diskettenlaufwerk defekt ist, können leider die reservierten Plätze nicht als reserviert angezeigt werden. Wir bitten um Verständnis."


Das nächste Mal heißt es vielleicht:

"Unsere Abfahrt verzögert sich leider, weil sich in der Lok das Windows 95 aufgehangen hat und die Maschine nicht gestartet werden kann"

Unsere fortschrittliche Bahn. Immer für eine Überraschung gut...

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17 Januar 2006

Sonnenaufgang

Im Osten geht die Sonne auf und auch mein Bildschirm leuchtet wieder.

Dann kam eine Mail aus der EDV-Abteilung:

"Durch den Überspannungsschaden im Serverraum ist der Datensicherungsserver noch außer Betrieb. Bitte beachten Sie, dass gelöschte Dokumente dadurch nicht wiederherstellbar sind, da eine Datenrücksicherung gelöschter Dokumente zurzeit nicht möglich ist. Löschen Sie Dateien nur, wenn diese nicht mehr benötigt werden."

Da fragt man sich, wer wann wen weglöscht...

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16 Januar 2006

Analyse

Heute kam ein Fax:

"In froher Erwartung eines wiederauflebenden E-Mail Verkehrs, übersende ich meinen Bericht vorab per Fax..."

Aufmunterung des Kollegen (einer nachgeordneten Behörde), oder doch eher Schadenfreude über meine Tage mit schwarzen Bildschirm...?

Wie auch immer: Er hat Recht!

13 Januar 2006

Rescue-Team

Heute kam eine Mitarbeiterin aus der EDV und 2 Helferinnen, um als RESCUE-Team den Virus auf unseren Rechnern zu suchen. Bewaffnet mit einer Diskette(!) und einem kleinen Zettel mit Anweisungen (mit Bleistift geschrieben) wurde in Teamarbeit (eine las vor, die andere tippte Befehle ein) der Virus gesucht. Gefunden wurde nichts, das System lief danach noch 30 Minuten und dann kam der Totalabsturz. Seitdem macht mein PC keine Gymnastik mehr. Konkret gesagt, er macht gar nix mehr. Auch die PCs der Kollegen sind in Ruhestand gegangen. Es war trotzdem interessant, ich konnte mir endlich mal diese tollen 1.500 Euro/Tag Spezialisten von IBM vorstellen.
|MAHLZEIT| und Feierabend.

12 Januar 2006

PC Gymnastik

Sport ist gesund. Vor allem wenn man einen motivierenden Trainer hat. Meinen Dienst-PC nämlich. Ende des Jahres sind unsere Server standorttechnisch verlegt worden. Gleichzeitig hat die Behörde FUCK moderne Microsoft Software erhalten. Vor dem Umzug/Update gab es eine Hausmitteilung, dass für die Zeit des Umzugs keine Virenschutzsoftware installiert ist und man möge "bei Besuchen im Internet besonders aufmerksam sein". Soweit so gut. Jetzt fahren unsere Server selbstständig alle 15 Minuten runter und danach wieder rauf. Da ich als Beamter dazu verpflichtet bin, alles für die Erhaltung meiner Dienstfähigkeit zu tun, begleite ich diesen Prozess mit einen Büro-Fitness-Contest paralell. Auch mein Arbeitstempo ist gestiegen. Man glaubt gar nicht, was man in 14 Minuten alles schaffen kann, wenn man muss... |MAHLZEIT|

09 Januar 2006

Edeka

Montag ist Edeka-Tag. Nahrungsbeschaffung für die Arbeitswoche. Was unterscheidet den Edeka in der Geisterstadt von einem West-Edeka? Für einen Euro gibt es Einkaufswagen in Hülle und Fülle. Der Zonale an sich benutzt nämlich die kostenlosen Kindereinkaufswagen mit den bunten Fähnchen. Und so sieht man sie leicht gebückt (die Teile sind ja klein) durch den Markt schieben. Die älteren Muttis sind deutlich am leicht lila gefärbten Haar zu erkennen, die 99 Cent Tönung zum Selbermachen steht jedenfalls unangefochten auf Platz 1 der Frisör-Verkaufscharts. Wenn man seinen Weg zum Kühlregal dann gefunden hat, bekommt man mit etwas Glück auch noch ein paar Frischmilchprodukte. Bei den meisten Sachen steht das große H für 6 Monate haltbar drauf und entsprechend schmeckt es auch. Dann noch die West-Werbung-Wurst zwischen den einheimischen Billig-Produkten raus gefischt, ein paar Rentner umkurvt und schon kann man sich auf das wöchentliche Schauspiel an der Kasse freuen. Glück gehabt, meine Lieblingskassiererin ist heute auch da (stark lila verfärbt und ein 70er Mob auf dem Kopp, da würde Herr Hendrix neidisch werden). 4,78 Euro. Gut gelaufen, kein runder Betrag. Ich bluffe und ziehe einen Zwanziger raus. Dann meine Lieblingsfrage: "Haben sie es nicht kleiner?" Ja. Ich hole den Zehner raus. Ich hätte da auch noch einen Fünfer. Oder wollen sie es passend? Selbst bei 4,79 Euro hätte sie das wohl auch noch gefragt. Noch bevor sie den Mund zu machen kann, bin ich verschwunden und freue mich auf den nächsten Montag! |MAHLZEIT|

06 Januar 2006

Ansichten

Der WestBeamte schläft bereits, der OstBeamte interpretiert wahrscheinlich immer noch den AldiNord-Newsletter und ich mach mir hier einen bunten Abend mit dem WM Blog! Ein Hoch auf den Feiertag im Zonenland ~yeah~ |MAHLZEIT|

05 Januar 2006

Fettie

Fettie. Ich könnte ihn auch liebevoll Dickerchen nennen. Fettie ist Beamter. Fettie ist Pendler. Fettie ist nett. Er grüßt auch von sich aus. Ich treffe ihn öfter im Zug. Da sitzt er auf 1 1/2 Plätzen. In seinem Laptop läuft eine aktuelle Kauf-DVD, aus der großen Thermoskanne dampft heißer Kaffee und aus dem Butterbrotpapier schauen einige Wurst- und Käseschnitten hervor. Dekoriert von Gürkchen und Tomatenscheiben. Fettie scheint kein Single zu sein. Fettie guckt links zum Laptop und guckt rechts in die seriöse Tageszeitung. Zum Nachtisch noch 1 - 2 - 3 Actimel.

Es ist 6:30 Uhr. Und jeden Morgen grüßt das Murmeltier.

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03 Januar 2006

Pendler

Neues Jahr - neue Gesichter? Fehlanzeige.

Obwohl ich mich ja an die eigene Nase fassen muss, da ich in meine DB-Jahrescard das Bild vom letzten Jahr wieder reingebastelt habe. Nicht weil ich zu geizig bin ein neues auszudrucken, sondern weil die Farbe meines Druckers fast alle ist und ich nicht dem Zugbegleiter ein lila Passbild unter die Nase halten will. Womöglich unternimmt der dienstbeflissene BEAMTE dann noch lebenserhaltende Maßnahmen oder weist mich auf den Bistrowagen mit der Ordnungsnummer ÖLF hin, wo die NullZweiFünf Flasche Wasser zwischen 6:30 und 6:45 Uhr zum Vorzugspreis von 3,25 Euro beim Mitropa Kellner freundlichen Servicetam erhältlich ist.

Deshalb Gesicht 2005!

Ein paar Hardcore Pendler gibt es allerdings, über die wahrscheinlich schon 1975 zu berichten war. Das wir werden nachholen.

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01 Januar 2006

Die Zeit ist reif

Viel zu lang hab ich damit gewartet.

Die Erlebnisse eines (West)Pendlers, der in einer (Ost)Behörde arbeitet.

Mittlerweile wäre ich wohl bei Band XIII angekommen. Egal.
Es passiert immer was. Und vielleicht kann ich über manche Sachen dann noch herzhafter lachen.

Übermorgen muss ich wieder los in die Geisterstadt.

Ich werde berichten!

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