18 September 2006

Erholungsurlaub

Die Amtsstube bleibt vom 18.09. bis 06.10. wegen Erholungsurlaubs des Beamten geschlossen.

Ich bitte um Verständis!

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16 September 2006

Bahn Service

Die deutsche Bahn bietet ihren Reisenden einen ganz besonderen Service. In den Zügen ist ein Mitarbeiter unterwegs, dessen einzige Aufgabe scheinbar ist, den kleinen Mülleimer -der sich neben jedem Sitz befindet- zu kontrollieren und zu leeren. Zielsicher streckt er seine Hand an einem vorbei und leert den Mülleimer mit einem Griff und lässt den Abfall in seiner blauen Designerabfalltasche verschwinden.

Bahn Service
Das ist in etwa so, als wenn man bei seinem Lieblingsgriechen sitzt und noch bevor das letzte Stück Gyros den Teller verlassen hat, schon vom Wirt unter dem Tisch gefeudelt wird...

Was kommt als nächstes Herr Mehdorn?

Vielleicht eine Mitarbeiterin mit Kleenex, die einem die Brötchchenkrümel vom Mund wischt?

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13 September 2006

Neuer Skandal

Heute Morgen waren die Müllsäcke vom Dienstgrundstück wieder verschwunden! War es der Verschmutzer selbst, der seinen Dreck wieder entfernt hat, oder osteuropäische Mitbürger, mit Sammlersinn?

Ich empfahl -dem wiederum sehr erregten Behördenleiter- Anzeige wegen DIEBSTAHLS zu stellen. Seinem Gesicht nach zu urteilen, wertete er meine Aussage aber wohl nicht als konstruktiven Arbeitsvorschlag, sondern bestrafte mich mit einem E-D-E-K-A Blick!

Gemeinhin steht das für Ende-der-Karriere...

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11 September 2006

Der Müllberg

Die Behörde wurde Opfer eines Attentats.

Am Wochenende hatten Unbekannte neben dem behördeneigenen Müllcontainer ca. 25 Säcke mit Bauschutt abgeladen. Vom Behördenleiter persönlich angwiesen, wurden die Ermittlungen in diesem Skandal sofort aufgenommen. Dabei stellte sich heraus, dass die Säcke teilweise mit asiatischen Aufdrucken eines Spezialitäten Imbiss versehen waren. Der Verdacht fiel sogleich auf einen Nachbarn vietnamesischer Herkunft, an dessen Lieferwagen ähnliche Aufschriften festzustellen waren. Durch die behördeninternen Ermittlungsarbeiten angelockt, meldet sich ein ++einheimischer++ Zeuge aus der Nachbarschaft und beschrieb mit einer detaillierten Beschreibung den möglichen Müllverursacher:

"Der Fidschi wars, ich happs genau gesään".

Unmissverständlich zeigte er mit rechten ausgestreckten Arm (inklusive Zeigefinger) auf das von dem Vietnamesen bewohnte Nachbarhaus. Während der erregte Behördenleiter ("So eine Unverschämtheit!") die Ermittlungsbeamten vom hiesigen Ordnungsamt informierte, überlegte ich, ob ich dem ++einheimischen++ Nachbarn das Randgruppen Video einmal vorführen sollte.

Der Plan konnte jedoch nicht umgesetzt werden, da binnen Minuten ein VW Bus, besetzt mit 3 Beamten (2 davon leicht Übergewichtig), vor Ort erschienen und die Ordnungshüter in ihrer Landessprache aufgeregt den Sachverhalt kontrovers diskutierten.

Als einer der Beamten die Säcke genauer inspizierte, wies ich noch auf die allgemeine Gefahrenlage bei herrenlosen Gegenstände hin
und verabschiedete mich zügig vom Ort des Geschehens,in der Annahme eines möglichen Einsatzes des örtlichen SEK/MEK oder gar Bombenräumung des gesamten Viertels.

Über die weiteren internen und externen Ermittlungsergebnisse werde ich unaufgefordert berichten!

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08 September 2006

Banker

Die Rückfahrt in die Zivilisation am Freitag ist immer die nervigste der Woche. Mit der üblichen Wochenendverspätungkam der Zug auch diesmal wieder in den Bahnhof der Geisterstadt gekrochen.

Erstaunlicherweise war das Abteil relativ leer, in dem ich Platz nahm. Der Grund bestand in der fast kompletten Reservierung der Sitzplätze, ab der verbotenen Stadt. Ich fand noch einen nicht reservierten Platz und machte es mir nach einem stressigen Arbeitstag (ich hatte dienstlich zu tun) bequem.

Mit der Ruhe war es dann in der verbotenen Stadt vorbei, als ziemlich merkwürdige Gestalten in Form von männlichen dauergrinsenden Hackfressen,in der Regel mit Mittel- oder Seitenscheitel frisiert, Karohemden und Slipper tragend, mit lustigen Sprüchen das Abteil enterten. Begleitet wurden sie von ebenso lustigen, in der Regel mit roten oder schwarzen strengen Brillen ausgestatten, weiblichen Begleitungen in Bundfaltenhosen.

Ein Betriebsausflug über das Wochenende von Bankern!

Mit viel Getöse und noch lustigeren Sprüchen wurden um mich herum die Sitze in Beschlag genommen.

Es ist Freitag. Der Akku des Laptops ist fast alle. Und in der vebotenen Stadt steigt eine Horde Banker, verkleidet als Spaßvögel, zu. Das Schicksal meint es nicht gut mit mir auf dem Wege ins Wochenende.

Ein blonder Seitenscheitelträger mit Dauergrinsen und hellblauen Lacostepullover -lässig über den Schutern tragend- bugsierte seinen großen Koffer ungeschickt über mich hinweg in die Gepäckablage. "Pass auf Basti, das der Koffer nicht auf das Laptop fällt" piepst Rotbrille Nr. 5 -mit einem Plastikbecher Sekt in der Hand- neben mir.

"Dann ist das Laptop wohl putt" erwidert Dauergrinser "Basti". Noch bevor Rotbrille Nr. 5 anfing zu lachen erwiderte ich in meiner, manchmal unnachahmlichen, bescheidabweisenden und bürgerfreundlichen Amtssprache:

"Und dann mach ich Dich kaputt, Basti!"

Das saß. Ich hatte es mit 7 Worten geschafft, einen halben DB Wagon zum Schweigen zu bringen. Dauergrinser Basti murmelte was von "t'schuldigung" und verkrümelte sich auf seinen Platz. Der Rest der Fahrt verlief ruhig, in nicht mehr nennenswerter Lautstärke und ohne weitere Zwischenfälle.

Am Heimatbahnhof angekommen, überlegte ich noch, mich mit den Worten "Guck Dir die Leute vorher genau an die Du anmachst, Bastimäuschen, ansonsten überlebst Du in dieser Stadt nicht lange...", zu verabschieden, ließ es dann aber bleiben und freute mich auf den kommenden Ausflug des kommunalen Lehrerverbandes. Ich werde wieder im Zug sein...

|MAHLZEIT| und ##Wochenende##

01 September 2006

Amtssprache

Aus einer Stellenausschreibung eines Beamtenkollegen:

"Für die erfolgreiche Bewältigung der Aufgabe werden soziales Verständnis, Verantwortungsgefühl, Engagement und eine Kundenorientierung erwartet. Vorausgesetzt wird eine positive Grundeinstellung zum Konzept des persönlichen Ansprechpartners und die Fähigkeit und Bereitschaft, kreative und konsensfähige Formen der sozialen Aktivierung für die Kundinnen und Kunden zu finden und durchzusetzen. Praktische Kenntnisse und Erfahrungen in der problemlösenden Gesprächsführung und Konfliktbewältigung sollten vorhanden sein."

Ich würde den so niedlich mit Kunden bezeichneten Antragssteller mit den Worten begrüßen: "Die Amtssprache ist deutsch und Ihr Antrag ist verfristet eingegangen. Was kann ich sonst noch für Sie tun?"
Problemlösende Konfliktbewältigung war schon immer meine Stärke. Vielleicht sollte ich mich auf den Job bewerben...

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